Diagnostik

Was ist Diagnostik?

Vielleicht haben sie sich schon einmal gefragt: 

„Wie ist das mit der klinisch-psychologischen Diagnostik?“ Dazu eine kurze allgemeine Information. Um diese Arbeit ausüben und anbieten zu können, braucht es neben dem Grundstudium der Psychologie eine entsprechende Zusatzfachausbildung nach dem Psychologengesetz zum. bzw. zur klinischen und Gesundheitspsychologin.


Voraussetzungen für die selbständige Ausübung im Rahmen der Klinischen Psychologie sind die Handlungsfähigkeit in allen Belangen, und zwar in Hinblick auf die Berufsausübung, die Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Psychologin respektive Psychologe, erfolgreiche Absolvierung der fachlichen Kompetenz in der Klinischen Psychologie, und dazu kommen gesundheitliche Eignung, Vertrauenswürdigkeit, Deutschkenntnisse und selbstverständlich eine Berufshaftpflichtversicherung.

Vertragspsychologe:in?

Bei klinischen Vertragspsychologinnen und Vertragspsychologen übernimmt die Gesundheitskasse aufgrund eines geregelten Vertragsverhältnisses die Kosten für die diagnostische Leistung der Patientinnen und Patienten. 

Seit 1995 ist Klinisch-Psychologische Diagnostik eine Dienstleistung des Gesundheitswesens, deren Kosten von den Versicherungsträgern übernommen werden und das heißt, dass mit einer ärztlichen Überweisung Patientinnen und Patienten eine psychologische Untersuchung bei einem bzw. Vertragspsycholog:innen für klinisch-psychologische Diagnostik in Anspruch nehmen können.


Die kinder- und jugendpsychologische Diagnostik ist die Grundlage, um - wenn es aus unterschiedlichen Gründen, Probleme gibt - in Erfahrung zu bringen, zu wissen und zu verstehen, was Sache ist, wenn das Leben nicht ganz rund läuft, und was mögliche Ursachen dafür sind, um entsprechend optimale und individuell abgestimmte Fördermöglichkeiten zu finden, welche ihre und die Entwicklung des Kindes bestmöglich aktuell unterstützen und zukünftig begleiten. 

Im Zuge der diagnostischen Abklärung werden die biopsychosozialen Ausgangslagen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen wie auch die gegebenen Stärken und Ressourcen des Kindes respektive der Jugendlichen bzw. Erwachsenen abgeklärt und jene Bereiche herausgefiltert und identifiziert, in denen Probleme, Schwächen oder besondere Belastungen bestehen.

Neben dem Gespräch mit ihnen, ihnen als Eltern und Erziehungsberechtigte wird auch mit dem Kind beziehungsweise den Jugendlichen die aktuelle Familien-, Lebens-, Freizeit-, Schul- und Ausbildungssituation ausführlich betrachtet und besprochen. 

Je Alter und Entwicklungsstand werden dazu spielerische und kreative Zugänge zur Anwendung gebracht und je Alter und Fragestellung kommen entsprechend passende standardisierte und wissenschaftlich evaluierte Testverfahren zur Entwicklungs-, Leistungs- und Intelligenzdiagnostik sowie zur Persönlichkeits- und Verhaltensdiagnose zum Einsatz. 

Ein wichtiger und zentraler Bestandteil im diagnostischen Prozess ist, dass begleitend zur Testarbeit im jeweiligen Testverfahren immer auch eine gezielte Beobachtung vorgenommen wird, in der, unter anderem, auf das Umgehens-, Arbeits- und Kontaktverhalten, die Aufgaben- und Problemlösungszugänge, die Ablenkbarkeit wie auch die Motivation und das Durchhaltevermögen geachtet wird. In besonderen Fällen werden zudem Fremdbeobachtungen von bspw. Pädagoginnen und Pädagogen zur Abrundung des Bildes herangezogen.

Auf diese Weise wird in der klinisch-psychologischen Diagnostik aus den Daten der Anamnese, den Vorbefunden und klinischen Testergebnissen, den Ergebnissen der Testverfahren in Kombination mit der Verhaltensbeobachtung eine entsprechende Diagnose abgeleitet. Damit ist ein Status erhoben und auf diesem aufbauend kann in der Folge für Sie bzw. die Kinder und Jugendlichen begründet und zielorientiert ein passendes Entwicklungs-, Förder- und (wenn nötig) Therapiekonzept erarbeitet werden.